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18. Januar 2012   Aktuelles - Allgemeines
Plutoniumtransporte durch die Region Mönchengladbach?

Der Region Mönchenglach stehen möglicherweise weitere Atomtransporte ins Haus. Neben den geplanten 152 Castoren hochradioaktiven Mülls aus Jülich könnten schon bald LKWs mit dem hoch giftigen Plutonium die Region Mönchengladbach kreuzen.

 

Dies berichtet der Ratsherr der Mönchengladbacher LINKEN, Bernhard Clasen, unter Berufung auf eine Presseerklärung zahlreicher Umweltgruppen vom 18. Januar 2012.

 

Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände aus Hannover, Münster und dem Münsterland berichteten in dieser Erklärung, dass der Atomspediteur Nuclear Cargo Service (NCS) im Auftrage des AKW-Betreibers EON 16 plutoniumhaltige MOX-Brennelemente aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über einen belgischen Hafen mit 3 LKW womöglich schon im März über die Autobahnen durch NRW und Niedersachsen zum AKW Grohnde transportieren will.

„Als Transportstrecken“ so die Umweltschützer, „kommen von Belgien die Autobahnen Aachen-Köln-Hagen-Hamm-Bielefeld-Bückeburg sowie Aachen-Mönchengladbach-Duisburg-Oberhausen-Hamm-Bielefeld-Bückeburg in Frage.“

Zum Hintergrund: Plutonium ist eines der gefährlichsten Gifte, die es auf der Welt gibt. Eine Strahlung von bereits einige Millionstel Gramm im Körper ist tödlich. (Quelle: Report Mainz). *

„Mönchengladbachs Parteien und Stadtverwaltung haben wenig Sensibilität für die Sorgen der Bevölkerung angesichts weiterer Atomtransporte durch die Region“ beklagt Bernhard Clasen die Lage vor Ort. „Anträge der LINKEN auf ein Verbot von Atomtransporten wurden im Rat der Stadt Mönchengladbach immer von allen anderen Parteien niedergestimmt“ so Clasen.

Am Freitag lädt die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Mönchengladbach zu ihrem diesjährigen Neujahrsempfang ein. Thema: Atomtransporte.
Ort:    Mönchengladbach-Rheydt, Hauptstr. 2, Büro DIE LINKE Mönchengladbach
Zeit:    Freitag, 20.1., 18:00 Uhr

 


* Quelle: http://www.swr.de/.../index.html

 

Anlage:

Presseerklärung der Umweltgruppen zum Thema

Regionalkonferenz zum AKW Grohnde
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
BUND NRW
18. Januar 2012

Plutonium-Transport zum AKW Grohnde jetzt über NRW-Autobahn?
Atomkraftgegner: Transportverbot für Plutonium-Brennelemente!

Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände aus dem Umkreis des AKW Grohnde bei Hameln an der Weser und aus NRW sind sehr besorgt, dass der Atomspediteur Nuclear Cargo Service (NCS) im Auftrage des AKW-Betreibers EON 16 plutoniumhaltige MOX-Brennelemente aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über einen belgischen Hafen mit 3 LKW womöglich schon im März über die Autobahnen durch NRW und Niedersachsen zum AKW Grohnde transportieren will. Die Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände fordern die Bundesregierung sowie die Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf, die gefährlichen plutoniumhaltigen Transporte über ihr Gebiet zu verhindern. Es wäre der erste Transport mit gefährlichen plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen durch Deutschland seit Juli 2009.

Als Transportstrecken kämen von Belgien die Autobahnen Aachen-Köln-Hagen-Hamm-Bielefeld-Bückeburg sowie Aachen-Mönchengladbach-Duisburg-Oberhausen-Hamm-Bielefeld-Bückeburg in Frage. Bei einem Transit durch die Niederlande kämen auch die Routen Venlo-Duisburg-Oberhausen-Hamm-Bielefeld-Bückeburg sowie Bad Bentheim-Rheine-Osnabrück-Bad Oeynhausen-Bückeburg in Frage.

„Die Bundesregierung verschließt die Augen vor der Gefahr des Einsatzes und der Weiterverbreitung atomwaffenfähigen Materials durch die Plutonium-MOX-Atomwirtschaft, die mit der Stromerzeugung aus Atomkraftwerken verbunden ist,“ erklärte Ralf Strobach von der Regionalkonferenz zum AKW Grohnde.

Der Einsatz von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen macht Atomreaktoren komplizierter, gefährlicher und erhöht die Auswirkung von katastrophalen Unfällen: Es wird wesentlich mehr Plutonium freigesetzt. Auch strahlen abgebrannte MOX-Brennelemente doppelt so stark im Vergleich zu normalen Uran-Brennelementen. Das bedeutet eine verstärkte Strahlenbelastung bei Personal und Anwohnern, bei der Zwischenlagerung und der ungeklärten Entsorgung. „Die Produktion, der Import und der Einsatz von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen muss von der Bundesregierung und auf internationaler Ebene, verboten werden. Die einzige Alternative zu dem hochgefährlichem Transport ist die sofortige Stilllegung des AKW Grohnde,“ forderte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.

Bereits 2009 hatte der Grohnde-Betreiber EON den Import von MOX-Brennelementen beantragt, ist aber bis jetzt gescheitert, weil AtomkraftgegnerInnen rund um das AKW Grohnde Sitzblockaden angekündigt hatten. Aktuell plant das Land Bremen eine offizielle Entwidmung ihrer Seehäfen für Transporte mit Kernbrennstoffen. Deshalb suchen EON und der Spediteur nun ein neues Schlupfloch.

Neben dem geplanten Castor-Wahnsinn von Jülich nach Ahaus sowie den regelmäßigen Urantransporten und schwach- und mittelradioaktiven Atommülltransporten droht NRW nun ein weiterer hochgefährlicher Atomtransport über die Autobahnen des Landes. „Wir fordern von der Landesregierung einen sofortigen Stopp sämtlicher Atomtransporte durch NRW. Wenn Bremen MOX- und Castor-Transporte abwenden konnte, muss die NRW-Landesregierung das auch können,“ erklärten Claudia Baitinger vom BUND NRW sowie Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Grohnde werden auf der Landeskonferenz am 21. Januar in Oberhausen über gemeinsame Widerstandsaktionen beraten. Für den 25. Februar ist in Zusammenhang mit den Jülich-Ahaus-Castoren bereits jetzt ein Autobahn-Aktionstag geplant. Proteste gegen die MOX-Transporte nach Grohnde werden jetzt in den Aktionskanon aufgenommen.

Weitere Infos: www.grohnde-abschalten.de, www.anti-atom.org, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.westcastor.de, www.bund-nrw.de, www.bbu-online.de


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