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14. März 2019   Aktuelles - Schul- und Bildungsausschusses
Schulamtsvorlage zur Grundschulklassenbildung in Mönchengladbach: Landesregierung versagt völlig - DIE LINKE sagt NEIN!

Die Eingangsklassenbildung ist für die Kommunalpolitik eine Formsache, gibt den Handlungsspielraum doch das Land vor. Und so kritisieren jährlich alle Fraktionen die zu großen Klassen, nicken sie dann aber doch ab. Erstmals macht DIE LINKE dieses Spiel nicht mit. Ihre Intention ist, die Landesregierung unter Druck zu setzen. „Damit dies klappt, müssten in Mönchengladbach die anderen Parteien mitziehen und das Beispiel müsste überregional Schule machen“, so der Fraktionsvorsitzende Torben Schultz.

Johannes Frommen, Mitglied im Schul- und Bildungs­ausschuss, stimmte in der Sitzung am 27.02.2019 noch als einziger gegen die Vorlage, immerhin haben es die präsentierten Zahlen in sich: Schulkassen mit 29 und 30 Kindern sind keine Seltenheit.

Selbst 25 Kinder sind angesichts vielfältiger Aufgaben wie Migration, Inklusion und Kinder in besonderen Problemlagen für die Lehrenden nicht sinnvoll zu bewältigen. So können Kinder nicht optimal gefördert werden, dies sehen nach Aussage der Linken die anderen Ausschuss-Mitglieder auch. Jedoch erfolgt die Klassenbildung gemäß der Landesgesetzgebung.

In Mönchengladbach sind 40 – 50 Stellen an Grundschulen nicht besetzt. Im Land NRW sind es laut GEW ca. 2000. Eine Bertelsmann-Studie geht davon aus, dass 2023  ca. 5.000 Stellen nicht besetzt werden können.

Frommen sagt hierzu: „In der Grundschule werden Weichen für die Kinder gestellt, die grundlegend für die Zukunft sind. Hier ist die Landesregierung in der Pflicht, die Stadt verwaltet nur den Mangel, wenn auch schlecht. Eigentlich haben alle Landesregierungen, zuletzt Kraft/Löhrmann, diese Misere verschuldet: Die Zahl der Studienplätze konnte das absehbare Pensionierungsloch nicht stopfen. Die Umstellung der Studienwege tat ein Übriges. Jetzt fehlen Lehrkräfte. Dieses Versäumnis hat DIE LINKE schon im Landtag 2011 kritisiert.“

Nach Ansicht von Frommen setzt die FDP mit ihrer Schulministerin Yvonne Gebauer das Trauerspiel nun wider besseren Wissens fort: „Der Slogan 'Kein Kind zurücklassen' ist zu einer Farce geworden!“

Schultz fordert deshalb vom Land eine schulpolitische Weichenstellung: „Die Ausbildung der Lehrenden muss intensiviert werden und der Beruf muss eine deutliche finanzielle Aufwertung erfahren. Bildung muss uns endlich etwas wert sein. Die Kommunen sind gefragt, hier ein deutliches Zeichen an das Land zu geben – auch mit ungewöhnlichen Ablehnungen von Formalien."


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