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16. Januar 2013   Aktuelles - Sport, Freizeit, Bäder
Bäder: Energie sparen ja, aber auch an die Einnahmen denken

Die EnergieAgentur.NRW hat einen neuen Leitfaden zur Energieeffizienz in Schwimmbädern herausgegeben. Ziel ist es gerade klammen Kommunen Kosten zu ersparen um so Schwimmbäder erhalten zu können. „Im Bereich der Energiekosten sind Mönchengladbachs Bäder auf einem guten Weg der sicherlich auch konsequent weiter gegangen wird. Dabei kann uns die vom Land geförderte Studie helfen. Das Ergebnis ist dann gut für die Stadtkasse und gut für die Umwelt. Jedoch haben wir in Mönchengladbach ein viel dringenderes Problem anzupacken: Die Einnahmeseite! Und da helfen keine Preiserhöhungen, sondern nur mehr BesucherInnen“, erklärt Torben Schultz, sachkundiger Bürger im Freizeit-, Sport- und Bäderausschuss für DIE LINKE.

 

Lag die Bezuschussung pro Badegast im Jahr 2011 in Mönchengladbach noch bei gut 12 Euro (1) wird inzwischen von etwa 8 Euro ausgegangen. Das liegt immer noch etwa einen Euro über dem Landesdurchschnitt. „Um hier schnell und ohne weitere Ausgaben den Zuschuss zu senken sehen wir nur die Möglichkeit mehr Leute ins Bad zu holen. Das geht über zwei Wege: Attraktivere Öffnungszeiten und attraktivere Eintrittspreise“, sagt Schultz, „Beide Punkte wurden noch letztes Jahr im Ausschuss neu geregelt und beide male sind wir mit unseren Vorschlägen gescheitert. Wir hoffen, dass die anderen Fraktionen jetzt ungesehen von Parteipolitik noch mal über unsere Argumente nachdenken.“

 

Die Öffnungszeiten wurden aus Gründen der Personaleinsparung reduziert. Dadurch ist zum Beispiel das gerade erst Wiedereröffnete Pahlkebad für arbeitende Menschen in der Woche kaum zu besuchen. „Wenn das Bad um 9:00 Uhr öffnet sind die meisten schon auf der Arbeit, und nach der Arbeit ist nicht mehr genug Zeit für einen Besuch bis zur Schließung um 19:00 Uhr“, so Schultz, „Nur Dienstags haben die ArbeiterInnen die Chance das Bad zu nutzen, dafür ist es aber Montags ganz zu.“

Noch wichtiger sind aber die Preise und da nicht nur die Höhe, sondern auch die freiere Gestaltung nach wirklicher Nutzungszeit. Dazu hatte DIE LINKE bereits ein Parkhaussystem Vorgeschlagen, dass sogar die Mitarbeiter entlastet hätte (2). Bestätigt sieht sich DIE LINKE in diesem Punkt jetzt durch Erfahrungen des Zoo Münster mit dem „Pay-what-you-want“ (Zahl was du willst) Prinzip (3). So sank zwar der vorher feste Eintrittspreis von 14 Euro auf durchschnittlich 4,76 Euro, jedoch nahm der Zoo durch mehr Besucher insgesamt das 2,5fache ein. Und das bei etwa gleich bleibenden Kosten, also ein echter Gewinn.
„Nun erfordert es viel Mut das  Pay-what-you-want auf die Bäder zu übertragen, aber unser  Parkhaussystem war da ein praktikabler und Risikofreier Ansatz“, meint Schultz.

Für DIE LINKE sind Bäder ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität in der Stadt. Das bestätigt auch der  Leitfaden, wörtlich: „Schwimmen mit der Schulklasse, im Verein oder mit Familie und Freunden ist heute ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen und sportlichen Lebens. Hallen und Freibäder sind unentbehrlich für das Freizeit- und Sportangebot der Kommunen.“
Deswegen fordert DIE LINKE die anderen Fraktionen auf, ihre Fehlentscheidungen jetzt noch mal zu überdenken. „Unseren Bädern zu Liebe muss da Bewegung rein kommen“, endet Schultz.

Quellen Angaben:
1: http://www.steuerzahler-nrw.de/files/25128/Zuschuesse_Baederwesen_2011_neu.pdf
2: http://www.linksfraktion-mg.de/ratsarbeit/ausschuesse/7-sport-freizeit-baeder/310-chance-nutzen-wirkliche-vereinfachung-beim-baedertarif
3: http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-01/pay-what-you-want
Weiteres zum  Leitfaden Energieeffizienz:
http://www.energieagentur.nrw.de/baeder-muessen-keine-kostenfalle-sein-20947.asp


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