09. März 2016   Aktuelles - Allgemeines
Umbau der Schullandschaft wurde nicht nur auf Landesebene vermasselt!

Der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Norbert Post (CDU) nimmt die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage unter LehrerInnen zum Anlass, die Bildungspolitik von Frau Löhrmann (Grüne) zu kritisieren[1]. In den Medien gehen CDU und FDP auf den missglückten Umbau der Schullandschaft ein[2]. Auf Herrn Posts Infobrief 'Postfrisch' reagiert der Linke Fraktionsvorsitzende Torben Schultz 'postwendend': „Der sogenannte Schulkompromiss wurde zwischen rot-grüner Landesregierung und der CDU ausgehandelt. Die neue Sekundarschule wurde neben dem bestehenden 3-gliedrigen Schulsystem eingeführt. Wer statt auf ein Zwei-Säulen-Modell zu setzen, weitere 'Paralleluniversen' installiert, darf sich nicht wundern, wenn die Schullandschaft auseinanderfliegt. Und daran trägt die CDU eine Mitschuld.“

 

Johannes Frommen aus dem Schul- und Bildungsausschuss verweist darauf, dass sogar die CDU im Bund schon mal das Zwei-Säulen-Modell favorisierte, die NRW-CDU sich aber quer- stellte. Weiter stellt er den lokalen Bezug her: „Seit Jahren werden zwischen 300 und 500 Kinder an Gesamtschulen abgelehnt. Dieses Jahr waren es Eltern von 323 Kindern, die eine Absage für die gewünschte Schulform bekamen. Wer vor Ort als Mitglied der stärksten Fraktion nicht handelt, um den Elternwillen zu erfüllen, aber die Landesregierung kritisiert, macht sich unglaubwürdig.“

 

Auch für DIE LINKE gibt es an der rot-grünen Bildungspolitik viel zu bemängeln, zum Beispiel, dass etwa 10.000 LehrerInnenstellen fehlen. Doch allem voran ist das Konstrukt der Sekundarschule verfehlt. Diese geht nur bis zur 10. Klasse, das Abitur muss dann an kooperierenden Gymnasien oder Gesamtschulen absolviert werden. In den Jahrgangsstufen 5 und 6 werden die Kinder gemeinsam unterrichtet, im Anschluss aber entscheiden Leistungen und Noten, welchen weiteren Bildungsweg die SchülerInnen gehen können. Nach Ansicht der Linksfraktion eine gewollte Entscheidung, die zur frühzeitigen Selektion führt. Und vermutlich auch zu einer sozialen.

Im Gegensatz dazu fordert DIE LINKE längeres, gemeinsames Lernen. „Dafür muss der Rat nur entscheiden, weitere Schulen in Gesamtschulen umzuwandeln, die Zügigkeit bestehender Gesamtschulen zu erhöhen oder Dependancen zu schaffen“, sagt Schultz, „Dann können wir den auf Landesebene vermasselten Umbau der Schullandschaft auch vor Ort korrigieren. Dafür müsste aber Herr Post nicht meckern, sondern seine eigenen Leute überzeugen. Das wäre 'Neues Denken, neues Handeln' wie die BürgerInnen es erwarten.“

Quellen:
1: Infobrief „Postfrisch“:
https://www.epenportal.de/filemanager/storage/dokumente-25394/postfrisch-2016-kw-09.pdf
2: http://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/forsa-umfrage-lehrerzufriedenheit-100.html

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