20. Juli 2016   Aktuelles - Allgemeines
Fast jede/r Vierte in prekärer Beschäftigung - Anstieg in Mönchengladbach besonders hoch

Die StatistikerInnen der „IT.NRW“ haben heute am 20. Juli Zahlen über die Beschäftigungsverhältnisse veröffentlicht. In ihrer Pressemitteilung heißt es wörtlich „Nahezu jeder vierte Erwerbstätige arbeitet in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis“ und weiter: „Hierzu zählen Arbeitnehmer/-innen, die in ihrer Haupterwerbstätigkeit einer befristeten, einer geringfügigen oder einer Teilzeitbeschäftigung mit bis zu 20 Wochenstunden nachgehen oder in einem Zeitarbeitsverhältnis stehen.“

 

„Die Bezeichnung 'atypisch' ist natürlich objektiv richtig“, sagt der Linke Fraktionsvorsitzende Torben Schultz, „Aber faktisch geht es um prekäre Beschäftigung. Für die Betroffenen heißt das, von der Hand in den Mund zu leben, nicht zu wissen was morgen kommt und trotz Arbeit noch Bittsteller beim Staat zu sein. Landesweit einheitlich sind davon besonders Frauen betroffen. Das zeigt, wie sehr die Gleichstellung der Geschlechter noch stockt.“

 

Der sozialpolitische Sprecher der Linksfraktion, Hartmut Wessels, weist in diesem Zusammenhang auf gravierende Negativeffekte dieser Form von Arbeitsverhältnissen hin und sagt dazu „Wenn wir Kinderarmut reduzieren wollen, genauso wie Armut im Alter, müssen wir uns endlich von diesen unmenschlichen prekären Beschäftigungsverhältnissen verabschieden. Arbeit, Einkommen, Rente und Armut müssen in Verbindung miteinander diskutiert werden. Wer arbeitet, muss davon leben können und dies sollte sich später auch bei der Rente positiv auswirken.“

DIE LINKE macht aber auf einen Punkt besonders aufmerksam, auf die Zahlen von Mönchengladbach. Zwar sind die Zahlen für die Vitusstadt im Detail unvollständig, jedoch stellt Schultz fest: „Die prekäre Beschäftigung ist in unserer Stadt überdurchschnittlich angestiegen. Waren es 2014 noch 20,9 % und damit deutlich weniger als im Landesdurchschnitt, der bei 22,7 % lag, so sind es in 2015 schon 23,1 % und damit mehr als im Landesdurchschnitt mit 22,8 %. Diese Entwicklung haben die EWMG und die Mehrheitsfraktionen der letzten Jahre mitzuverantworten, denn zu lange wurde auf die Logistikbranche gesetzt. Dass die GroKo nun auch eine andere Entwicklung fordert, nehmen wir zur Kenntnis, halten es aber allenfalls für halbherzig, eher jedoch dem Wahlkampf geschuldet. Denn auch weiterhin ist Logistik in der Zukunftsförderung benannt und der geforderte sechsspurige Ausbau der Autobahnen leistet genau dieser Branche Vorschub. Das ist aus unserer Sicht sozial und auch ökologisch falsch.“

Die Pressemitteilung von IT.NRW finden Sie hier und die Zahlen der verschiedenen Städte in NRW sind hier aufgelistet.

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